Axel Hanf ist einer der originellsten Chocolatiers Belgiens

Der Pralinendesigner aus Ostbelgien

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 Ostbelgien - Der Pralinendesigner aus Ostbelgien

Es sind gerade die kleinen Handwerksbetriebe mit der nötigen Kreativität und Flexibilität, die das belgische Königreich der Schokolade auf unnachahmliche Weise immer wieder mit Neuem bereichern. So wie Axel Hanf es in den letzten Jahren tut.

Im Süden Ostbelgiens, nur wenige Kilometer von Sankt Vith entfernt, liegt das Örtchen Schönberg inmitten des Naturparks Hohes Venn Eifel, nahe an der deutschen Grenze. Hier liegt das Refugium eines belgischen Chocolatiers, der es wie nur wenige versteht, exklusive und auch außergewöhnliche Pralinenkreationen zu entwickeln.

Belgian Chocolate Design nennt sich denn auch treffend diese Manufaktur, die von den Brüdern Axel und Lothar Hanf seit 2007 geführt wird. Axel Hanf ist der Schokoladenmeister, während sich Lothar Hanf um Marketing und Vertrieb kümmert. Über 100 Pralinenvarianten hat er bereits kreiert. „Und es gibt immer noch spannendes Neues“ sagt Axel Hanf. „Zum Beispiel ist ein Regionalverband in Pommern für 2013 an uns herangetreten, um eine Sanddornpraline zu entwickeln. Zudem stehen eine Knoblauchpraline und eine mit Whisky mit anderen Partnern auf dem Programm“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Wenn die Inhaberin einer der besten Ziegekäsereien Deutschlands und ein belgischer Maître Chocolatier, der zu den anerkanntesten seines Metiers zählt, aufeinandertreffen, entsteht erstaunliches: eine Ziegenkäsepraline, so geschehen 2009. Nun darf man es sich aber nicht so vorstellen, dass ein Stück Käse einfach wie etwa bei Dörrobst in flüssige Schokolade getaucht wird. Axel Hanf kreierte die Füllung auf Basis von Butter, Sahne und dunkler Schokolade, deren feine Kakao-, Röst und Bitterstoffe mit den herben Aromen des Eifelmilden-Rotschmiere, eines kräftigen Ziegenweichkäses, wunderbar harmonieren. Die zartschmelzende Hülle aus weißer Schokolade setzt den geschmacklichen Kontrapunkt. „Ein bis eineinhalb Jahre dauert eine solche kleine Pralinenschöpfung, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin“, betont Axel Hanf, der seine Papillen regelmäßig in Kursen schult, um den Geschmacksinn weiter zu entwickeln und zu verfeinern.

Er schwört auf die belgische Schokoladenqualität, die einem Reinheitsgebot unterliegt, bei dem Fremdfette tabu sind und hundert Prozent Kakaobutteranteil Pflicht. „Obwohl sie nur auf natürlicher Basis konserviert werden, bleiben unsere Pralinen sechs Monate lang frisch, was wir auch garantieren“, betont Axel Hanf. Die Pralinenkreationen von Belgian Chocolate Design werden über ausgewählte Bäckereien, Konditoreien und Feinkostläden sowie die eigene Internetseite vertrieben.

Die internationale Fachwelt wurde erstmals auf den ostbelgischen Konfektkünstler aufmerksam, als er die aus heutiger Sicht legendäre Senfpraline für die historische Senfmühle in Monschau entwarf.

Mittlerweile sind er und sein Bruder nicht nur kulinarische Botschafter der deutschsprachigen Gemeinschaft, sondern auch ganz Belgiens. 2010 zählten sie zu den ausgewählten Chocolatiers des Landes, die ihre Kunst auf der Weltausstellung in Shanghai demonstrieren durften. 2012 waren sie unter den lediglich zwölf Vertretern belgischer Confiserie auf der Weltausstellung in Südkorea. Auf der Süßwarenmesse in Köln Ende Januar diesen Jahres serviert Axel Hanf wiederum besonderes: eine Praline aus Schoko-Mousse, Garnelen und frischem Ingwer auf Mürbeteig.

Von: Rolf Minderjahn

Am: 02.05.2016

In: GastroNews

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