Erben einer alten Braukunst

Für jeden Geschmack

Tags: Bier

 Ostbelgien - Für jeden Geschmack

Foto: Michael Sonnabend

Ob in den pulsierenden Lokalen der Großstädte, in den Dörfern auf dem Lande, in urigen Schänken oder gediegenen Hotels und Restaurants, die Kultur des Biergenusses ist in Belgien überall gegenwärtig.

Von einem wahren Erfindungsreichtum zeugen die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, die der traditionellen belgischen Braukunst entstammen. Die wegen ihres Quellwassers von außergewöhnlicher Reinheit privilegierte Wallonie kann eine beeindruckende Palette an charaktervollen Bieren präsentieren.

Neben den weltweit führenden untergärigen Bieren wie dem Pils, gehen aus der Liebe zum Gerstensaft die Obergärigen und vor allem die Spezialbiere wie die Abteibiere oder die fruchtigen Saisonbiere hervor. Auf raffiniert abgestimmte Bouquets vieler verschiedener Sorten können die Belgier stolz sein.

Zu den obergärigen Bieren zählen die bernsteinfarbenen Biere oder „Belge Spéciale“ ebenso wie die trüben und Durst löschenden Weißbiere.

Die obergärigen, meist starken Abteibiere, die das weltweite Renommee der belgischen Brauherren mitbegründen, sind helle, doppelte (double), dunkle und dreifache (triple) Abteibiere, je nach Rezept, Gärung und Malzgehalt. Sie gären in der Flasche nach und werden in Lizenzen von weltlichen Brauereien produziert.

Eine Ausnahme sind die besonders beliebten Trappistenbiere, die einen „Kultstatus“ erlangt haben und in Europa wieder stark gefragt sind. Die Bezeichnung „Trappiste“ ist streng geschützt. Nur die Biere, die in Zisterzienserabteien von den dort lebenden Mönchen zu nicht ausschließlich kommerziellen Zwecken gebraut werden, dürfen diesen Namen tragen.

Typisch sind die prickelnden und fruchtigen Saisonbiere, die teilweise noch in Familientradition gebraut werden. Es sind spezielle und regionale Biere, deren Charakteristik durch die Herstellungsweise und die enthaltenen Produkte (wie z.B. Dinkel, Honig, Sirup, Senf...) gekennzeichnet ist.

In Brüssel und Umgebung ist das „Lambic“ zuhause, ein Bier aus natürlicher Gärung. Er ist eher bekannt unter seinen „abgetrennten“ Formen, dem Gueuze, dem Faro und dem Kriek. Das Lambic wird durch Zufügen von Obstaromen zu einem fruchtigen und süßen Bier wie etwa das „Kriek“, das sich durch Kirschen verfeinert zu einem erfrischenden, fruchtigen Getränk mit einem besonderen Vorzug entwickelt – es schmeckt vor allem der Damenwelt und ist in Brüssel „à la mode“.

Von: Rolf Minderjahn

Am: 30.06.2017

In: GastroNews

Foto: Michael Sonnabend CC BY-SA Michael Sonnabend via Visualhunt / CC BY-SA

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