Genießerglück

Tags: Gastronomie, Wild

 Ostbelgien - Genießerglück

Foto: Atelier Eupen

Bereits der Gedanke an heimeligen Kerzenschein, das Candelight-Flair eines romantisch gedeckten Tisches und zartes Knistern eines prickelnden Kaminfeuers erweckt in dieser Jahreszeit ein Gefühl von Wohlbehagen.

In Ostbelgien bieten sich jetzt wieder viele Gelegenheiten ein glücklicher Genießer zu werden. Hotels und Restaurants krönen ihre Speisenkarten und Menüs mit einer Parade ausgesuchter Köstlichkeiten aus den heimischen Wäldern. Eine Aufforderung zum Tanz mit den Aromen, mal geben starke Stücke von Hirsch, Reh oder Wildschwein den Takt an, mal Feinstes von Rebhuhn, Fasan, Hase oder Waldschnepfe. Unvermeidlich sind beste Zutaten aus dem Umland. Sie brillieren als perfekte Beilagen und runden das ganze zur wahren Gaumenfreude ab.

Die weiten Wiesen und mächtigen Wälder der Eifel-Ardennen-Region bieten hervorragende Jagdgründe. „In meiner Heimat gibt es Wälder sonder Zahl“, schrieb schon Paul Verlaine über die Ardennen und selbst Cäsar staunte über den „größten Wald Galliens“, in dem Arduinna, die Göttin der Jagd und der Wälder, herrschte.

Die Art und Anzahl der zur Jagd freigegebenen Tiere sowie die Jagdperioden sind gesetzlich festgelegt. Alles folgt strengsten Richtlinien. In Ostbelgien ist die Jagdzeit relativ kurz, sie läuft nur von Anfang Oktober bis Ende Dezember des Jahres. In den Ardennen wie auch in Ostbelgien ist vor allem durch eine lange, wechselvolle Geschichte, die viele Königshäuser als Herrscher sah, die „kulinarische Wiege“ der Wildküche entstanden. Könige und Kaiser frönten der Jagd mit besonderer Passion. Diese hier entstandene Küche mit Feld- und Waldprodukten gilt als eine der ältesten kulinarischen Traditionen in Europa.

Wenn Hubertus (655 bis 727), Bischof von Maastricht und Lüttich, nicht so gerne durch die heimischen Wälder gestreift wäre (böse Zungen behaupten sogar, er hätte dabei seine bischöflichen Pflichten vernachlässigt), gäbe es womöglich die beeindruckende Geschichte der Jagd und der Wildküche in Belgien nicht. Seit dem Mittelalter wird die Hubertus Legende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde. Seitdem wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd und der Schützen angesehen.

Arrangements für jeden Geschmack

In die gastlichen Tavernen mit typisch belgischem Charme kehren die Wanderer ein, um in geselliger Runde einen schönen Tag ausklingen zu lassen. Ob urige Lokale, liebenswürdige Landhotels oder stilvolle Luxusherberge, die Region bietet ein breit gefächertes Angebot für jeden Geschmack und Anspruch. Eine Kombination aus Ausflug, Kultur- und Kurztrip oder ein verlängertes Wanderwochenende mit dem kulinarischen Trumpf der belgischen Küche ist sehr reizvoll.

Von: Rolf Minderjahn

Am: 07.10.2015

In: GastroNews

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