Schloss Libermé

Wappen Libermé

Schloss LiberméWappen Libermé
Schloss Libermé
Schloss Libermé

Zur Linken der Landstraße N68, am Ortsausgang von Kettenis in der ehemals limburgischen Bank Walhorn, liegt einige Dutzend Meter abseits das Wasserschloss Libermé im Quellgebiet des Favrunbaches, der sich an der Eupener Klötzerbahn in den Stadtbach ergießt. Die im Jahre 1334 zum ersten Male schriftlich erwähnte Burg, welche ursprünglich im Besitze der gleichnamigen, angesehenen Familie war, wurde zweihundert Jahre später auf Veranlassung Hermanns von Batenburg, der aus dem Geldrischen stammte, durch eine neue Anlage ersetzt.

Dieser Eigner von Libermé entspross den Herren von und zu Batenburg, einer seit der ersten Jahrtausendwende bekannten Hansestadt an der alten Maas westlich von Nimwegen.

Wappen Libermé
Wappen Libermé

Die von Batenburg waren den Gennep und den Bronckhorst anverwandt. Von 1701 bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die Fürsten von Bentheim-Steinfurt die Eigentümer Batenburgs.

1589 wurde Libermé durch Maria von Batenburg, Hermanns Tochter, releviert. Sie ehelichte den Infanteriehauptmann Junker Jakob von Presseux Hauregard,deren Vorfahren in der Markgrafschaft Franchimont des Fürstbistums Lüttich wurzelten. Aus dieser Ehe ging als einziges Kind Katharina hervor, welche Johann von Halley heiratete.

Von der unteren Libermégasse aus lassen sich das Gehöft, die Vorburg und das Schloss in einem malerischen Blick erfassen. Das in diesem Privatgelände stehende Torhaus, dessen Eingang von zwei Wehrtürmen begleitet wird, weist im Torbogen zwei Wappen auf: links das der Batenburg, rechts dasjenige der Straet:

  • Batenburg: in Rot ein goldenes Andreaskreuz, begleitet von vier Tuch-scheren in der gleichen Farbe, die Enden abwärts gerichtet. Helm-zier: zwei Löwentatzen, die rechte silbern, eine rote Scheibe haltend; die andere rot, eine silberne Münze haltend
  • Straet: in Rot ein silberner ins Visier gestellter Ochsenkopf. Allerdings wird der Ochsenkopf hier im Schildhaupte durch drei Vögel begleitet, 2 und 1.

Das erste Stockwerk ebendieser Torburg weist, von der Mittelachse abweichend, eine rechteckige Fensteröffnung auf. Im Sturz, der durch vier Eisengitterverankerungen beschädigt ist, liest sich die auf ein verschlungenes Band gemeißelte gotische Inschrift: „ANO • 1534 / IH[E]SUS MA[R]IA / CAP • BATENB •“, die an den Hauptmann von Batenburg erinnert, der 1534 die Anlage errichten ließ.

Inmitten des Teiches erhebt sich auf einem kleinen Eilande das eigentliche Schloss Libermé. Im Hofe, rechts der Treppenflucht, findet ein mutmaßlicher Kaminsturz aus dem 14. Jahrhundert Wiederverwendung als Türsturz. Auf ihm finden sich, verbunden durch Bogengänge, die Wappen von (Bronckhorst-) Batenburg, Straet und Libermé.

Allerdings sind die Angaben zur Person der Eheleute Batenburg-Straet von einem Schleier des Zweifels umgeben. So steht einerseits fest, dass Libermé 1531 an den Hauptmann Hermann von Batenburg verkauft wurde, der 1534 umfangreiche Um- und Neubauten durchführen ließ. Das zweimal auftretende Wappen seiner Gattin, von der jegliche Nachrichten fehlen, muss wohl der Familie Straet zugeordnet werden. Andererseits muss der Name richtig von Bronckhorst-Batenburg lauten,6 da beide Familien zu Hermanns Lebzeit schon seit langem vereint waren. In den Stammtafeln findet sich nun aber keinerlei Hinweis auf eine Eheschließung eines Hermanns von Bronckhorst-Batenburg mit einer Dame von Straet und der daraus entspringenden Nachkommenschaft; vielmehr ist eine Verbindung mit einer Petronella von Praet, Dame von Moerkerke und West-Barendrecht7 (geboren 1501), belegt, die zudem im nahen Aachen verstorben ist. Eine Wiederheirat könnte hier als Erklärung dienen.

Der hier gemeinte Hermann von Bronckhorst wurde um das Jahr 1501 als Sohn von Dietrich II. (1480-1541) und Susanna von Harff geboren. Am7. März 1534 wurde er durch Kauf Herr von Batenburg, 1541 Herr von Steyn. Im Jahre 1528 ehelichte er Petronella von Praet, ihrerseits bereits Witwe Philipps von Catz, mit der er noch neun Kinder zeugte. Diese Petronella war die Tochter Ludwigs und Katharinas von Egmont. Das adelige Geschlecht von Praet besaß die Herrschaft Moerkerke bei Damme in Flandern und führte als Wappen: in Gold ein rotes Andreaskreuz. Ihr Stammschloss verkauften die von Praet im 16. Jahrhundert. Hermann verschied 1556, seine Witwe im biblischen Alter von 93 Jahren.

Sollte Hermann von Bronckhorst-Batenburg bei der Renovierung seines Schlosses das Andenken an seine erste Gattin in Stein meißeln gelassen haben, weil sich Libermé durch sie weitervererbte?

Abschließend soll noch erwähnt werden, dass die Burg Libermé im Jahre 1334 zum ersten Male schriftlich erwähnt wurde; ihre Lehnsherren 1346. Die Familie, die in Schwarz drei silberne Löwen führte, erlosch im 15. Jahrhundert imMannesstamme.

6 Im Herzogtume Limburg verfügten die Bronckhorst-Batenburg über mehrere Herrschaften, zum Beispiel Rimburg, Oost und Sankt-Martins-Voeren.

7 Provinz Südholland, Niederlande

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