Schloss Thal

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Schloss Thal
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An die Stelle eines schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts erwähnten Baus im Ketteniser Ortsteil „im Tal“ errichtete Reiner Franz von Grand Ry (1716- 1777) kurz vor seinem Ableben einen Neubau. Er war zwanzig Jahre zuvor Bürgermeister Eupens gewesen. Mit seiner Gattin, seiner Kusine Maria Elisabeth Thys, bewohnte er in Eupen das Anwesen Klötzerbahn 27.

Dieses Landschloss besteht aus einem Hauptgebäude mit fünf Achsen auf zwei Stockwerken, an dem sich jeweils niedrigere Anbauten zu je zwei Achsen anschließen. Die Gartenseite hat sieben Achsen und eine Rotunde. Das Schloss liegt in einem Park unmittelbar an der Straße.

Nach dem Ableben der kinderlosen Witwe Grand Ry 1801 ging das Schloss an Johann Adolf Phillip aus Eupen. Im weiteren Verlauf wurden die Ländereien zerstückelt, die Kamine und die Tapeten 1850 veräußert. Letztere befinden sich nun im Vervierser Museum. Unter dem Besitzer Heuschen wurden dort vierzehn Weberfamilien einquartiert, die mit ihren zweiundvierzig Webstühlen schwere Schäden an den Stuckdecken und den Parkettböden verursachten.

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1898 erwarb es Andreas Karl Hubert von Grand Ry (1837-1903), ein Neffe des Erbauers. Er besaß ebenfalls Klötzerbahn 32, Burg Stockem und Groß Weims. Er ließ an der Rückseite zwei Durchfahrten brechen, im Oberlicht des Haupteinganges sein Wappen anbringen sowie im Eingangstor seine Initialen A und G. Er renovierte das Familienanwesen aufwändig und trug eine wertvolle Sammlung an Büchern, Gemälden, Antiquitäten und Kunstwerken zusammen.

Seine Witwe verkaufte Schloss Thal 1919 an Lambert Johann Korvorst und die Kunstsammlung wurde versteigert. Nachdem dort bei Kriegsende amerikanisches Militär kaserniert war, übernahm 1945 der Lütticher Albert Chevalier das Schloss, in dem er ein Hotel-Restaurant einrichtete. Über Frau Dumont aus Membach 1953 kam es zwei Jahre darauf an einen geistlichen Orden, bevor es ein Kinderferienheim wurde.

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