Anstreicher aus Leidenschaft
Axel Honnen arbeitet seit dem 14. Lebensjahr als Anstreicher. Die Berufswahl war ursprünglich eine Idee seiner Eltern. Diese haben die Fähigkeiten ihres Sohnes offensichtlich gut erkannt, denn heute sagt Axel Honnen: „Ich lebe für meinen Beruf!“. 1990 eröffnete der gebürtige Eupener seinen eigenen Betrieb. Der mit zwei Meisterbriefen qualifizierte Anstreicher übernimmt für seine Kunden den Innen-und Außenanstrich, tapeziert und verlegt Teppich-und Vinyllaminat.
Vorwiegend beauftragen Privatleute in Ostbelgien und Brüssel den Handwerker, aber auch einige Unternehmen zählen zu seinen Kunden. An ein Highlight erinnert der Ostbelgier sich besonders gern: Aus reinem Zufall rief eine besondere Kundin bei ihm an, für die er schon immer hatte arbeiten wollen: „Es war mein Traum, einmal für Margarethe Schreinemakers zu arbeiten.“ Erst strich er ein Zimmer der beliebten Fernseh-Moderatorin, bald folgten weitere Aufträge.
Stucco Veneziano, Goldplättchen und Glitzer
Axel Honnen beherrscht eine Reihe von Spezialtechniken, die an Kunst grenzen: Die italienische Spachteltechnik “Stucco Veneziano“ zur Wandveredelung mit Kalkputz ist nur wenigen Malern und Anstreichern geläufig. Hierbei wird nach neun Arbeitsgängen eine zusätzliche Wachsschicht aufgetragen und der Kunde kann sich anschließend in Decke oder Wand spiegeln. Bei der Ice-Technik erscheinen die Wände wie gefroren. Gearbeitet wird mit Glasperlen und Glitzerelementen, welche je nach Sonneneinstrahlung unterschiedlich erstrahlen. Auch mit Goldimitationen arbeitet der Eupener. Hierbei werden goldähnliche Plättchen aus Schlagmetall auf Wand oder Decke aufgetragen, erklärt der zweifache Familienvater.
Wechselnder Geschmack
Die meisten seiner Auftraggeber sind Stammkunden. Sie schätzen an dem 55-Jährigen, dass er perfekte Arbeit abliefert und eine saubere Baustelle hinterlässt. Der immer gut gelaunte Eupener berät kompetent zu Farbwahl und Techniken. „Viele, für die ich schon einmal gearbeitet habe, beauftragen mich gerne wieder“, freut er sich über Vertrauen und Wertschätzung seiner Auftraggeber. Wie viele Handwerker weiß er: „Man muss sich seinen Namen schwer erarbeiten und diesen dann auch erhalten.“
Während seiner langen Berufserfahrung erlebte er wechselnde Moden und Vorlieben der Kunden. Eine Zeit lang musste alles apricot und beige sein, dann waren die Spezialtechniken, zum Beispiel verschiedene Wischtechniken, sehr gefragt. Aktuell läuft Weiß besonders gut, kombiniert mit nur einer kräftigeren Farbe.
Auch in Brüssel hat Axel Honnen einige Stammkunden. Seit der ersten Handwerkerbörse nutzt er „diese ideale Plattform, um sich dort zu präsentieren“, sagt er, „die Botschaften dort suchen oft deutschsprachige Handwerker.“ Er selber zählt die Deutsche Botschaft in Brüssel zu seinen Kunden, etliche Büros hat er dort gestrichen.