St.Vith – Triangel, Foyer
Die Verurteilungen wegen dieser Delikte, die während des Zweiten Weltkrieges von den deutschen Militärrichtern verhängt wurden, hat der Bundestag in mehreren Beschlüssen 1998, 2002 und 2009 für Unrecht erklärt und aufgehoben.
Die Wanderausstellung zeichnet erstmals ein umfassendes Bild von den willkürlichen Entscheidungen der Wehrmachtgerichte. Mit Begründungen wie „Aufrechterhaltung der Manneszucht“, „Volksschädling“ oder „biologisch minderwertig“ wurden zahlreiche Todesurteile verhängt.
Auf einzelnen Stellen werden beim Durchlaufen der Ausstellung 16 Lebenswege von Verurteilten skizziert. Portraits von fünf Richtern, die während der NS-Zeit die Urteile fällten, werden ebenfalls gezeigt. Unter ihnen ist der bekannte Marburger Professor und Rechtswissenschaftler Erich Schwinge, der auch nach dem Kriege seine Tätigkeit u. a. als Universitätsrektor fortsetzen konnte. Die Ausstellung macht deutlich, dass die damals agierenden Richter Handlungsspielräume hatten. Einige wussten dies zugunsten der Angeklagten auch zu nutzen.
Die meisten Überlebenden mussten viele Jahre auf ihre Rehabilitierung warten. Bis zu den Beschlüssen des Bundestages galten sie als vorbestraft. Eine Rehabilitierung, der als Kriegsverräter Verurteilten, ist erst 2009 beschlossen worden.
Mit der Ausstellung erfüllt die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ihren gesetzlichen Auftrag, zu einem würdigen Gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus beizutragen.
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Regionalgeschichte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Unser kostenfreies Zusatzangebot für Sekundarschulen: Dr. Magnus Koch, einer der Kuratoren der Ausstellung, wird eine eintägige Guide-Schulung in St.Vith organisieren. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine zeitnahe Anmeldung unter [email protected] gebeten.
Eintritt frei