Marcin Dudek (*1979, Krakau, PL) verwebt autobiografische Erinnerungen an seine Jugend als Teil jener polnischen Generation, die nach der Auflösung des Ostblocks heranwuchs, mit einer kritischen Betrachtung der gesellschaftlichen Abhängigkeit von Spektakel, Macht und Aggression. Sein Werk umfasst Installationen, Performances, Skulptur und Malerei.
Dabei verwendet Dudek gefundene und gerettete Materialien, die er in einem Anti-Readymade-Ansatz zerschneidet und zusammenschweißt. Für seine erste Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum hat der Künstler neue großformatige Installationen konzipiert, die er neben bestehenden und überarbeiteten Werken präsentiert.
Im Mittelpunkt seiner Ausstellung am IKOB sind Räume, in denen sich tiefgreifende Transformationen des Körpers, des Geistes und der Gesellschaft vollziehen. Hier sind Überleben und Gemeinschaft untrennbar miteinander verbunden.
Im Dialog mit der Architektur des IKOB lädt AKUMULATORY die Besucher:innen auf eine Reise zu verschiedenen Szenen und Schauplätzen aus der Vergangenheit des Künstlers ein. Die Ausstellung setzt damit Dudeks Serie von „Memory Boxes“ [Erinnerungskisten] fort: maßstabsgetreue Nachbildungen von oftmals am Rande der Gesellschaft angesiedelten Räumen, die von einer bestimmten Identität oder Erfahrung erzählen. Die „Erinnerungskisten“ kombinieren Originalelemente eines Raums mit Assemblagen und Bildern, die die ihm zugrundeliegenden Narrative vermitteln. Für jedes dieser Werke baut Dudek ein durchlässiges und irrationales architektonisches Gerüst, das die Wirklichkeit von innen nach außen stülpt.
Der Ausstellungstitel, AKUMULATORY [Batterien auf Polnisch], bezieht sich auf diese Verschmelzung von Erinnerung und Material und auf die Übertragung einer energetischen Ladung vom Künstler auf sein Publikum.