Sommer auf den Terrassen Ostbelgiens

Plätze an der Sonne

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 Ostbelgien - Plätze an der Sonne

Brasserie Chez Gerty im Hotel Cyrano (Foto: Rolf Minderjahn)

Vom Hotel Le Cyrano in Waimes (oder Weismes) aus, der höchstgelegenen Gemeinde des Königreichs Belgien, ergibt sich eine praktische und komfortable Gelegenheit für eine Radtour über den RAVeL 48.

Der RAVeL gehört zum riesigen Radwandernetz „Velo-Tour Hohes Venn-Eifel“ mit einer Gesamtlänge von 850 Kilometern, das sich von der niederländischen bis zur luxemburgischen Grenze über den ganzen Osten Belgiens erstreckt. Die RAVeL-Netze (Réseau Autonome de Voies Lentes) nutzen Treidel- und Schienenwege, die nicht mehr in Betrieb sind. Ein Vorteil: die geringe Steigung der Wege (max. 2-3%). Sie eignen sich hervorragend für Familien mit Kindern oder Senioren.

Der Weg hat bemerkenswert vielfältige Facetten. Schöne Fernblicke über beschauliche Hügellandschaften wie den Wolfsbusch, eine abwechslungsreiche und seltene Fauna und Flora sowie teils unberührte Naturschutzgebiete begeistern Radfahrer, aber auch Wanderer. Gleich vom Hotelparkplatz aus steigt man in die Pedale und folgt dem Vennbahn-Weg nur wenige hundert Meter bis zum alten Bahnhof von Waimes. Er ist ein zentraler Schnittpunkt des ostbelgischen Radwanderwegenetzes.

Am Gebäude in der Rue de la Gare (Parkplatz vorhanden) kreuzen sich verschiedene Strecken von Vennbahn und RAVeL in Richtung Malmedy und Stavelot, St Vith und Prüm sowie Bütgenbach und Monschau. Von hier aus startet man dann zu dieser Tour über den RAVeL 48 mit dem Rad oder auch mit dem E-Bike: Waimes – Montenau – St. Vith und zurück über 34 km insgesamt.

Es geht zunächst vom Bahnhof aus dem Ort Waimes heraus über einen geteerten Weg hinein in die grüne Landschaft entlang des RAVeL Waimes-St. Vith über 17 km. Der teils von dichten Baumreihen und üppiger Vegetation gesäumte Weg gibt bis Montenau immer wieder wunderschöne Fernblicke über die hügelige Landschaft frei. Auch wenn man hin und wieder einen Landstraße kreuzt und die Verkehrsstraßen auch parallel zum Weg verlaufen, so herrscht doch eine wunderbare Ruhe wie man sie auf dem puren Land erwartet.

Etwa die Mitte der Etappe auf dieser Route ist Montenau, wo man auch die Amel überquert. Auf dem großen Platz am ehemaligen Bahnhof von Montenau zeugen noch ein altes Signal und ein Fahrgestell von der Vennbahngeschichte. Dem Radfahrer weht hier ein sehr angenehmer Duft um die Nase, denn man fährt unmittelbar an der Montenauer Schinkenräucherei vorbei.

Vennbahn_Biergarten-Montenau

Café-Restaurant Terminus in Montenau (Foto: Rolf Minderjahn)

Eine der schönsten Terrassen

Das Café-Restaurant Terminus in Montenau direkt am RAVeL-Radweg hat eine der ruhigsten und komfortabelsten Terrassen und einen angrenzenden Garten. Lukullisches der Region wie etwa Spezialitäten aus der direkt nebenan gelegenen Montenauer Schinkenräucherei und sechs Spezialbiere vom Fass werden von den Gästen geschätzt.

Zudem gibt es ein gastronomisches Restaurant. Hier lässt sich auf einer Fahrradtour vortrefflich rasten. Die etwas erhöht liegende Terrasse ist mit einer niedrigen Mauer aus dem Stein der Region eingefasst und bietet 60 Sitzplätze in Korbstühlen unter Schirmen und Markisen.

Zusammen mit den Blumenbeeten, dem Platz vor der Terrasse mit den kleinen Bäumen und Sträuchern, wo man die Räder abstellen kann sowie dem Garten mit großen Bäumen bildet sie ein harmonisches Ganzes. Man hat Blick auf die alte Bahnstation von Montenau und direkt auf den RAVeL-Weg, auf dem in der schönen Jahreszeit viele Radler und Wanderer unterwegs sind.

Von Montenau geht es dann weiter Richtung St. Vith vorbei an Born, Medell, Meyerode und Wallerrode und in St. Vith schließlich wieder kehrt den Weg zurück nach Waimes. Dort hat man sich den Biergarten wirklich verdient. Er liegt ja direkt am Radweg. Eine mächtige Baumkrone spendet Schutz und Schatten. Darunter sitzt man ruhig und gemütlich, genießt den Augenblick bei Kaffee und gutem Bier. Abends gibt es die Möglichkeit in der stylischen Brasserie des Cyrano die fantasiereiche Küche zu genießen und den Tag ausklingen zu lassen. Oder man setzt sich in das gemütliche Bistrot mit Weinbar in geselliger Runde zu den Einheimischen, die hier ihren Treffpunkt haben.

Von: Rolf Minderjahn

Am: 30.06.2017

In: GastroNews