Den langwierigen Verhandlungen beim EU-Gipfel und der Hartnäckigkeit David Camerons sei Dank: Die belgische Fritte geht um die Welt! Angela Merkel nahm sich eine Auszeit und machte einen Spaziergang zur – mittlerweile zweifellos – berühmtesten Frittenbude der Welt, der „Maison Antoine“ an der Place Jourdan, einen Steinwurf vom Europaviertel entfernt.

Die Weltpresse war Zeuge, als die deutsche Bundeskanzlerin eine Portion belgische Fritten – traditionell in gerollter Tüte mit einem Klecks Sauce Andalouse - einem Sterne-Menü vorzog… Frau Merkel weiß, was schmeckt. Ein Grund mehr, sich noch einmal etwas eingehender mit dem belgischen Nationalgericht zu beschäftigen und der Welt zu erklären, wie das eigentlich so ist, mit den Fritten. Wo liegt das Geheimnis der goldbraunen Kartoffelstäbchen?

Das oberste Gebot lautet: Fritten werden ausschließlich aus rohen Kartoffeln – vorzugsweise Bintje vom Typ C, auf jeden Fall mehlig kochend – geschnitten, ob „Alumette“ oder fingerdick sei dem individuellen Geschmack des Einzelnen überlassen. Finger weg vom Backofen – Fritten werden nicht gebacken, sondern in heißem Fett frittiert. Beim Fett scheiden sich die Geister – wahre Traditionalisten schwören auf Rinderfett, Pflanzenfett darf es mittlerweile aber auch sein, Hauptsache: siedend heiß! Zwei Mal kommen die Kartoffelstäbchen ins heiße Fett – ca. 10 Minuten zum Vorfrittieren bei ca. 140-150 Grad werden sie innen schön weich; nach kurzem Auskühlen werden sie bei knackigen 180-190 Grad von außen schön goldbraun und knusprig. Genau so müssen sie sein, die original belgischen Fritten, denn genauso lieben wir sie… und Angela Merkel auch, denn sie hat versprochen wieder vorbeizuschauen, in der „Maison Antoine“.

Am allerbesten schmecken Sie natürlich im Schälchen oder in der handgedrehten Papiertüte, mit einem großen Klecks Mayo, Ketchup oder Sauce oben drauf. Und genauso gibt’s unsere Lieblingsfritten nicht nur an der Brüsseler Place Jourdan, sondern gleich um die Ecke, bei einer der zahlreichen Frittenbuden in Ostbelgien… in Ihrer Nähe ist garantiert die richtige dabei. Guten Appetit!