Regie: Willy Perelsztejn
Dieser mehrschichtige Dokumentarfilm thematisiert sowohl die historischen Ereignisse in „Camp Ashcan“ als auch die Bearbeitung dieser nahezu unbekannten Geschichte für die Theaterbühne. Der BRF hat das Filmprojekt mit seinem Namen als öffentlich-rechtliche Anstalt unterstützt.
Der Hintergrund: „Camp Ashcan“ war der Codename eines geheim gehaltenen Gefangenenlagers der Alliierten unter Us-amerikanischer Führung zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Es war im Palace Hotel im luxemburgischen Bad Mondorf eingerichtet. Hier wurden zwischen Mai und September 1945 zahlreiche Nazigrößen (Göring, von Ribbentrop, Dönitz, Keitel, Rosenberg, Ley, Frank, Streicher, Seyß-Inquart, von Krosigk, Sauckel…) festgehalten und verhört, bevor sie nach Nürnberg vor den Internationalen Militärgerichtshof gebracht wurden.
Das Theater: Am Théâtre National du Luxembourg wurde dieser historische Stoff für ein bewegendes Bühnenstück aufgegriffen, das einerseits die Ängste, Uneinsichtigkeit oder das Bereuen der Nazis, andererseits das Erstaunen über die Aufdeckungen und das permanente Oszillieren zwischen Faszination und Ekel der amerikanischen Offiziere aufzeigt. Die Inszenierung basiert auf Originaldokumenten der in Mondorf durchgeführten Verhöre, welche später zur Anklage in Nürnberg dienten.
Der Film: „Ashcan – das Geheimgefängnis“ wirft einen Blick hinter die Theaterkulissen, er greift u.a. auf die Probenarbeiten zurück und lässt die Schauspieler darüber sprechen, wie sie ihre Rollen auszufüllen gedenken. Gleichzeitig enthüllt er bis heute geheim gehaltene Informationen und beleuchtet so die Grauzone zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den Nürnberger Prozessen.