Wappen am Schlachthof

Am Rotenbergplatz, unmittelbar am rechten Ufer des Stadtbaches gelegen, befindet sich das Gelände des sogenannten Alten Schlachthofs. Dieser war eine Einrichtung der Stadt Eupen und umfasste mehrere Gebäude. Er wurde im Jahre 1903 eingeweiht. So gab es dort unter anderem eine Abfallverwertungsanlage und ein Eishaus. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Umbauarbeiten an der Schweineschlachthalle sowie Einfriedungsarbeiten getätigt. Eine Schlachthauskommission verwaltete die Anlage und zählte Mitglieder der Metzgerinnung in ihren Reihen. Eine Hautverwertungs- und eine Fleischerberufsgenossenschaft hatten sich 1907 gegründet. Mehrmals kam es auch zu Diebstählen und Unterschlagungen im Schlachthof, die ein Ausschuss zu untersuchen hatte.

Nachdem die Tätigkeiten am Rotenbergplatz eingestellt worden sind, haben sich dort die Kulturvereinigung Chudoscnik Sunergia, Die Raupe und das VHS-Bildungsinstitut niedergelassen. Die Liegenschaften werden seit Jahren aufwändig renoviert.

Das links liegende Verwaltungsgebäude des Schlachthofes weist in seiner Straßenfront ein rechteckiges, hochkant stehendes Feld auf. Darin befindet sich die Skulptur des Eupener Stadtwappens. Auffallend ist hier, dass der obere Teil des Mauerfeldes leer ist. Darin hat sich ursprünglich der im Wappenbrief von 1864 vorgesehene schwarze preußische Adler befunden, der dem mittleren Turm der Mauerkrone entwuchs. Dieses Wappentier, mittlerweile zum Reichsadler aufgestiegen, wurde durch Erlass vom 30. September 1920 des hohen königlichen Kommissars und Gouverneurs, Baron Hermann Baltia, entfernt.