Wappen Thimus-Gadé

Giebel Haasstraße
Giebel Haasstraße 42
Giebel Haasstraße 42

Am Fuße des Haasberges, in der Talsohle der Weser, erhebt sich bei Hausnummer 42 ein dreigeschossiges, fünfachsiges Bürgerhaus. Es steht mehreren Anbauten vor. In der Mittelachse liegen Freitreppe und Eingang, sowie darüber ein spitzer Giebel mit folgendem Allianzwappen:

  • Quergeteilt, von Blau mit drei silbernen Würfeln, jeder mit 5 Augen, und Silber mit einem schreitenden naturfarbenen Fuchs. Freiherrenkrone, Schildhalter: zwei rückschauende goldene, rot gezungte Löwen (Thimus)
  • Quergeteilt, in Silber ein Stierkopf und -kragen natürlicher Farbe, aus der Teilung wachsend; in Rot drei blattlose Zweige in Dreizackform, die Spitzen mit Knospen besetzt, alles von natürlicher Farbe. Helm-zier: der Ochse des Schildes (Gadé)

Unter den beiden Wappen sind die Initialen der Erbauer und die Jahresangabe „ANNO 1729“ zu sehen.

Auf einem Gelände, das ihm von den Blanckaert, seinen Großeltern mütterlicherseits, herkam, errichtete Leonard Thimus 1729 dieses Herrenhaus. Der sehr wohlhabende Bauherr war 1689 in Eupen geboren und als Bankier und Färbereibesitzer geschäftlich tätig. Im öffentlichen Leben trat er mehrfach als Bürgermeister Eupens hervor und tätigte Schenkungen an das Waisenhaus und das Kapuzinerkloster. Im Jahre 1714 hatte er Anna Maria Gadé geehelicht.

Schon vier Jahre nach der Fertigstellung seines Anwesens in der Eupener Haasstraße wurden die Eheleute Thimus-Gadé auch Bürger Aachens, wo sie ein Haus kauften. 1749 kauften sie zusätzlich Anteile an Schaloen sowie das Schloss Alt-Valkenburg im Limburgischen.

Ihr Sohn, Heinrich Josef († 1789), bekleidete das Forstmeisteramt des Herzogtums Limburg. Er hatte 1747 Maria Catharina, die Tochter des Schönfärbers Görtz aus Nispert, geheiratet (siehe Couvenplatz). Kaiserin Maria-Theresia verlieh ihm 1779 den Adelsstand sowie 1780 den erblichen Freiherrentitel in Belgien, der an die Burgherrschaft Zieverich bei Bergheim (Nordrhein-Westfalen) gebunden war. Seine zweite Frau, Therese Josephine Baronin von Grave de Bajenrieux aus Brüssel, erhielt 1829 Aufnahme in den preußischen Freiherrenstand kraft seines Namens. Eine Aufnahme in den niederländischen Adel zugunsten zweier Gebrüder von Thimus im Jahre 1822 war hinfällig geworden, da die Diplome nicht gehoben wurden.

Mit dem Gerichtsrat und Abgeordneten Albert von Thimus (1806-1878), Enkel Heinrich Josefs, erlosch der Stamm.

Was das Anwesen in der Haas anbelangt, so ging dieses in 1797 an den Färber und Kaufmann Zacharias Homberg und seine Ehefrau Johanna Franziska Roemer über, in dessen Nachkommenschaft es bis heute verblieben ist.

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