St. Nikolauskirche

Der Annenaltar - Grand Ry-Thys

Eheleute Grand Ry-Thys
Eheleute Grand Ry-Thys
Eheleute Grand Ry-Thys

Im nördlichen Seitenschiffe, links des Hauptaltars, befindet sich ein Nebenaltar, der der heiligen Anna und ihrer Tochter Maria geweiht ist. Deren Statuen werden durch jeweils zwei Säulen begleitet, die auf einem Sockel mit den Abbildern der vier Evangelisten und des Gottesauges fußen. Abgeschlossen wird das Kunstwerk nach oben hin durch eine Kassettendecke und seit 1770 überhöht durch das Allianzwappen Grand Ry-Thys.

Dargestellt sind die Eheleute Reiner Franz von Grand Ry († 1777) und Maria Elisabeth Thys. Ersterer wurde 1716 geboren; seine Eltern waren Andreas von Grand Ry (1664-1727) und Maria Elisabeth Klebanck (1673-1755, Tochter von Michael und Anna Maria Dückers). Sein Bruder Johann Ägidius stiftete den oberen Beichtstuhl im linken Seitenschiff der Nikolauskirche.

Der Tuchmacher Reiner Franz war 1757 Bürgermeister von Eupen, wo er das Herrenhaus Klötzerbahn 27 errichten ließ, sowie Schloss Thal in Kettenis. Im Jahre 1744 ehelichte er in Eupen die 1723 geborene Maria Elisabeth, Tochter von Reiner Franz Thys († 1746) und Anna Margarethe Klebanck († 1749), die 1801 in Kettenis dahinschied. Diese war die jüngste Schwester des berühmten Johann Reiner Thys (1715-1773), der mit kaiserlicher Unterstützung die Eupener Feintuchmanufaktur in Klagenfurt (Kärnten) begründete. Die Familie Thys führte als Wappen in Silber einen blauen offenen Flug, überhöht von einem blauen, golden bereiften und bekreuzten Reichsapfel. Helmzier: der Reichsapfel.

Zu erwähnen bliebe noch, dass die heutige Statuengruppe aus dem Jahre 1875 stammt und eine Vorherige ersetzt.

Der Marienaltar - Thimus-Gadé

Im südlichen Seitenschiff, rechts des Hauptaltares, erhebt sich ein Nebenaltar. Dieser ist der Verheißung Mariens gewidmet und zeigt unter einem hölzernen Baldachin eine eindrucksvolle Statuengruppe. Jeweils zwei seitliche Säulen entwachsen Unterteilen mit den Bildnissen von vier Kirchenvätern. Die Altarwand wird bekrönt (1770) durch das Ehewappen des Paares Leonard Thimus und Anna Maria Gadé, die ein Herrenhaus in der Haasstraße (siehe dort) bewohnten.

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