Friedenspark

Denkmal Friedenspark

Denkmal Friedenspark
Denkmal Friedenspark
Denkmal Friedenspark

An der Einmündung der Herbesthaler Straße in die Vervierser Straße liegt unmittelbar am dortigen Kreisverkehr der Friedenspark auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände. In dessen hinterem Teile erhebt sich seit bald einem Jahrhundert ein Denkmal aus Granit, das einen naturnahen Felsen darstellt. In der Mitte ist eine wappenförmige Aussparung; rechts ist ein Grenzstein nachgebildet.

Dieses Gebilde ist das Wahrzeichen der Eupener Volksspende zum Zwecke der Kriegsfürsorge im Ersten Weltkrieg. Während „unsere tapferen Brüder draußen im Felde Taten von unerreichter weltgeschichtlicher Größe vollbrachten“, so der Spendenaufruf des Bürgermeisters Graf Metternich, waren viele Familien auf öffentliche Unterstützung angewiesen. Mit dieser Aufgabe war die Stadtverwaltung überfordert, so dass 1915 ein Verein ins Leben gerufen wurde, der die Bevölkerung zu Spenden aufrief.

Als sichtbares Zeichen einer Geldzuwendung erhielten die Bürger nicht etwa eine Bescheinigung, es wurden Nägel und Schildchen auf einem hölzernen Eupener Stadtwappen angebracht, das seinerseits in die Aussparung auf dem Denkmal eingelassen wurde, sobald die freie Fläche ausgefüllt war. Die Preise der Nägel und Schildchen fielen sehr unterschiedlich aus und lagen zwischen 0,50 und 1.000 Mark. Das Eichenwappen war knapp einen Meter hoch und recht robust. 1916 fanden mehrere feierliche Nagelungen in der Öffentlichkeit statt, die eine Gesamtsumme von etwa 44.000 Mark einbrachten. Diese Gelder wurden zur Hälfte an die Zentralfürsorgestelle der Stadt Eupen und an vier soziale Einrichtungen ausgeschüttet. Nach einer langwierigen Standortdebatte wurde das Bauwerk schließlich im Frühjahr 1918 aufgebaut. Der aus der Mauerkrone emporwachsende Adler, der seit 1864 Bestandteil des Eupener Stadtwappens war und in dem Denkmal eingemeißelt war, wurde 1920 auf Anweisung des hohen königlichen Kommissars Baron Baltia entfernt. Der Holzschild gelangte in den Besitz des Eupener Geschichts- und Museumsvereins.

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